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Warum Achtsamkeit?
Kinder und Jugendliche:
Die Selbstregulationskompetenz wird im Zeitalter des digitalisierten, subjektivierten und globalisierten Arbeitens und Lebens zur Schlüsselkompetenz für den Erhalt der Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude. Kindergärten und Schulen als Lebensraum sind prädestiniert dafür, dass Kinder diese Selbstregulation und Selbstwirksamkeit hier erleben und erlernen können. Achtsamkeit lässt sich dabei als die Fähigkeit verstehen, im Alltag trotz der dauernden Stimulation von außen immer wieder innezuhalten, Atem zu schöpfen und die Aufmerksamkeit interessiert, freundlich, zugewandt und mitfühlend nach innen und auf die im Moment gegenwärtigen Sinneseindrücke zu lenken.
Achtsamkeit fördert, wie in einer wachsenden Zahl wissenschaftlicher Studien belegt, Lebenskompetenzen, die dabei helfen Kinder und Jugendlichen, dem was in ihren Inneren und in ihrem Umfeld passiert mit mehr Weisheit und Mitgefühl zu begegnen. Die Achtsamkeitspraxis stärkt Kinder und Jugendliche von Grund auf. Kinder und Jugendliche lernen wirkungsvolle Techniken, die sie nutzen können, um sich selbst zu trösten, wenn sie aufgebracht sind, sich konzentrieren, wenn es nötig ist oder sich zu beruhigen, wenn sie z.B. ärgerlich sind. Bereits vorhandene Stärken werden verbessert. Achtsamkeit erhöht die Handlungsfähigkeit, bildet Resilienz, ist einfach, macht Spaß, immer verfügbar, hilft ein Leben lang, führt zu einer Steigerung des Wohlbefindens und entspannt.
Wissenschaftliche Studien belegen das Achtsamkeit zu einer besseren Emotionsregulation führt und positive gesundheitliche Auswirkungen hat, so beispielsweise: verringert Schmerz und Bluthochdruck / verbessert die Symptome verschiedener Krankheiten / verlangsamt die Zellalterung, verringert Depressionen und Schlafprobleme.
Eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis verbessert die Aufmerksamkeitsfähigkeit und hat einen positiven Effekt auf die Struktur und Funktionsweise unseres Gehirns. Achtsamkeitsübungen stellen ein Gegenmittel zu negativem Stress dar. Eine regelmäßige Praxis verkleinert die Amygdala, das Stressreaktionszentrum im Limbischen System.
Achtsamkeit ist nicht, etwas um high zu werden, abhängig zu machen, nicht passiv, keine Ablenkung / Flucht, nicht um Gedanken auszuschalten / loszuwerden (sondern: lernen damit umzugehen), nichts um etwas schnell in Ordnung zu bringen (kann aber schnell helfen) und nicht selbstbezogen.
Lehrerinnen, Lehrer, Erzieherinnen, Erzieher (Eltern):
a) Positiv für die Lehrerinnen, Lehrer, Erzieherinnen, Erzieher
Speziell für Lehrerinnen, Lehrer, Erzieherinnen, Erzieher konzipierte Achtsamkeitsprogramme reduzieren den empfundenen Stress, den Blutdruck, körperliche und psychische Beschwerden sowie „job burnout“. Sie verbessern die Stimmung der Lehrerinnen, Lehrer, Erzieherinnen, Erzieher, ihre Stressresilienz, ihr (Selbst)Mitgefühl sowie den Umgang auch mit schwierigem Verhalten der Kinder und Jugendlichen. Dabei zeigt sich, z.B. dass eine Zunahme der Bewusstheit für innere Zustände und der Fähigkeit, eigene Gefühle körperlich differenziert wahrzunehmen, zu benennen und zu regulieren, ohne sie zu unterdrücken, zur Abnahme der wahrgenommenen Stressbelastung beitragen kann.
b) positiv auch für Kinder / Jugendlichen
Je mehr Kinder / Jugendliche mit achtsamen Menschen zusammen sind, umso einfacher fällt es ihnen achtsam zu sein. Wenn Lehrerinnen, Lehrer, Erzieherinnen, Erzieher diese Qualitäten der bewussten Fokussierung der Aufmerksamkeit und der offenen, nicht abwertenden Haltung immer wieder verkörpern, um sie miteinander und mit den Kindern zu kultivieren, dann, so zeigen wissenschaftliche Studien aus unterschiedlichen Ländern, gelingt es zunehmend, Stressbelastungen zu reduzieren, physiologische und psychische Prozesse von Selbstregulation, Erholung und Gesundung anzuregen, geistige Konzentration und Leistungsfähigkeit zu stärken, Impulskontrolle und emotionale Regulation gesundheits- und beziehungsfördernd zu nutzen sowie Kreativität und interkulturelle Kompetenz zu fördern.